Vicious von V.E. Schwab
  • Autorin: V.E. Schwab
  • Genre: Dark Fantasy, Paranormal, Urban Fantasy, Thriller.
  • Verlag: Fischer
  • Jahr: 2019
  • Seitenzahl: 335 S.

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Handlung

Victor Vale und Eli Ever lernen sich im Studentenwohnheim kennen, wo sie als Zimmergenossen eine Wohnung teilen. Beide sind extrem ehrgeizig, intelligent und jeder für sich gezeichnet. Zwischen ihnen entsteht eine merkwürdige konkurrenzgeladene Freundschaft. Sie messen sich aneinander und genießen beinahe diesen unterschwelligen Konkurrenzkampf mit einem ebenbürtigen Gegner.

Die Sache wird brenzlig als Eli das Thema seiner Abschlussarbeit bekannt gibt. Er will das Phänomen der sog. EOs untersuchen, Menschen mit außergewöhnlichen Fähigkeiten bzw. Superkräften. Victor steigt ein und ein haarsträubendes Experiment nimmt seinen Lauf, an dessen Ende aus den beiden Freunden Todfeinde geworden sind.

Thema

Kann Bosheit gerecht sein? Und wieviel Bosheit steckt in jedem von uns, wenn wir alle Hemmungen verlieren und sie frei lassen würden?

In Vicious geht es um Rache, um das innere Monster, aber auch um Statuskämpfe, und was passiert, wenn menschliche Gefühle da hineinspielen. Will man viel hineininterpretieren, zeigt die Geschichte vielleicht auch, wie gefährlich besondere Fähigkeiten in den falschen Händen sind.

Figuren

V.E. Schwab ist das Kunststück gelungen den Leser für ihre Anti-Helden einzunehmen. Obwohl Victor und Eli mitleidlos, brutal und „böse“ sind, fiebert man mit ihnen, kann sich in gewissem Grad mit ihnen identifizieren und ihre Gefühle und Antriebe nachvollziehen.

Während Victor sich klar eingesteht, dass er ein Monster geworden ist, sich jedoch in keinster Weise daran stört, rechtfertigt Eli seine schlechten Taten mit göttlicher Berufung. Alle Figuren, von Eli und Victor über Mitch, Dominik, Serena und Sydney sind exzellent ausgearbeitet und tiefgründig verankert. Man kann einfach nicht anders als gespannt zu beobachten wie die Katastrophe ihren Lauf nimmt.

Oft habe ich mich dabei ertappt, zu hoffen, dass Victor oder Eli doch noch umschwenken. Beide fahren scheinbar wacklig auf dieser Kante zwischen Gut und Böse. Auf welche Seite sie kippen ist nie vorhersehbar. Der Ausdruck „auf Messers Schneide“ gewinnt hier eine ganz neue Bedeutung.

Erzählstil

Es geht zügig voran in Vicious. Die Zeitsprünge mögen am Anfang ein wenig verwirrend sein, aber sie tragen imens zur Spannung bei. Als Leser erlebt man gleichzeitig, wie es ursprünglich zu der Feindschaft kam, was in der näheren Vergangenheit geschah und was in der Gegenwart dabei ist, sich zuzuspitzen.

Mich persönlich stört es oft, wenn man beim Lesen in zu vielen Köpfen steckt, doch nicht so bei Vicious. Jeder Charakter trägt seinen wichtigen Teil zum Geschehen bei, ist interessant und strebt demselben Ende zu.

Toll finde ich auch, wie die Dialoge geschrieben sind. V.E. Schwab kommt ohne viel Beschreibung aus und lässt dem Leser viel Freiraum, sich eigene Gedanken zu machen. Seltsamerweise führt genau dieses Weglassen zu einem sehr genauen Bild der Figuren, ihrer Sprechweise und ihrer Empfindungen.

Fazit

In Vicious taucht man ein in menschliche Abgründe. Es mag ein Fantasybuch über Super(anti)helden sein, aber was sie antreibt, ihre Rachegelüste und ihr Stolz sind zutiefst menschlich. Ich fand Vicious ungemein spannend geschrieben und die Charaktere haben mich trotz ihrer Bosheit absolut für sich einnhemen können.

Ein sehr ungewöhnliches Buch, das man gelesen haben sollte! Ich persönlich konnte gar nicht warten und musste, gleich nach Vicious*, zum zweiten Band Vengeful* greifen. Und — was soll ich sagen? — er hat mich nicht enttäuscht! 🙂


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