„Ganz dringend ans Meer“ von Susanne Pavlovic
- Autorin: Susanne Pavlovic (Preisträgerin des Selfpublishing-Buchpreises 2021)
- Genre: Gegenwartsroman, Belletristik, Roman
- Selbstverlag/Selfpubslishing
- Jahr: 2020
Klappentext:
Ein ehemaliger Drogendealer, der frisch aus dem Gefängnis kommt. Ein vernachlässigter Junge, der dringend einen Beschützer braucht. Beide verbindet etwas, das Jahre zurückliegt. Um seinem Drogennetzwerk zu entfliehen, fährt Wanja mit Felix ans Meer. Sie finden Unterschlupf auf einem Reiterhof. Doch niemand kann für immer verreist sein, und Wanja muss lernen, Hilfe anzunehmen – nur so kann er die Menschen retten, die er liebt.
Meine Meinung:
Die Geschichte vom Ex-Drogendealer Wanja und dem verwahrlosten Kind Felix fand ich sehr berührend. Die Leben der beiden sind enger miteinander verknüpft, als man am Beginn der Geschichte ahnt. Und ich finde Susanne Pavlovic hat es sehr geschickt eingefädelt, wie sich Gegenwart und Vergangenheit immer mehr verbinden. Sie schreibt auf so eine frische, treffende Art, dass man das Buch nicht weglegen kann. An Humor fehlt es auch nicht und obwohl Wanja oft falsche Entscheidungen trifft, konnte ich ihn immer verstehen und als Hauptperson war er mir nah und sympathisch.
Ganz dringend ans Meer ist spannend zu lesen. Die Geschichte hat eine emotionale Tiefe (vor allem das Ende), das ich so nicht erwartet habe. Die Figuren entwickelten sich im Laufe des Romans und wirken dabei absolut glaubhaft. Es sind sehr ehrliche Figuren, wenn man so will. Auch die Nebenfiguren sind keine Schablonen. Jede hat einen Sinn und bringen Wanja oder Felix auf ihrem Weg weiter voran. Und einige tragen auch nicht unerheblich zu Komik oder Tragik gewisser Situationen bei.
Wie würde ich das Buch in drei Worten beschreiben?
Herzerwärmend, sinnreich, bewegend.
Fragt mich nicht warum, aber beim Lesen hat es mich immer wieder an Tschick von Wolfgang Herrndorf erinnert. Von mir gibt es eine dicke Empfehlung! 🙂